Winterdiesel


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Geschrieben von Henry am 20. Februar 2012 16:59:39:

Hallo Leute!

ich hab nen recht informativen Beitrag zum Thema Winterdiesel bei einem grossen blauen Tankstellenbetreiber gefunden. Gerade für Wenigfahrer könnte es demnach durchaus sinnvoll
sein, beim Tanken so ab Spätsommer mit Blick auf den kommenden Winter den teuren Premiumdiesel zu nehmen. Zumindest der Premiumdiesel dieser Firma ist ganzjährig winterfest und teilweise sogar für noch tiefere Temperaturen als die vorgschriebenen -22 Grad.

Der reguläre Diesel hat ja erst ab 15. November den Winterzusatz und wer hat schon passgenau zwischen 15.11. und Frosteinbruch den Tank leer?

Hier mal der Text:

"Aral Diesel im Winter

Nach Frostnächten im Winter für alle Autofahrer ein Schock: Das Dieselfahrzeug springt nicht an. Als Grund wird oft der Kraftstoff herangezogen, wie viele Kundenbeschwerden bei Aral zeigen. Doch in aller Regel liegt es nicht am Dieselkraftstoff, dass das Auto nach kalten Nächten nicht anspringen will. Denn Aral stellt über die Wintermonate, zwischen Mitte November und Ende Februar, an allen Tankstellen auf die so genannte „Winterqualität“ um. Diese unterscheidet sich von der „Sommerqualität“, die zwischen Anfang März und Mitte November getankt wird, durch spezielle Kälteadditive, die dem Kraftstoff bereits bei der Herstellung in der Raffinerie zugesetzt werden.
Mögliche Gründe für Probleme bei der Kraftstoffzufuhr im Winter
Im Laufe des Jahres können sich im Kraftstofffilter des Fahrzeugs geringe Mengen an Wasser aus der Luftfeuchtigkeit sammeln (durch sog. „Tankatmung“). Bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt kristallisiert das Wasser des feuchten Filters zu Eis und verringert so seine Durchlässigkeit. Der Filter wird so eng, dass die Paraffinkristalle des Dieselkraftstoffs zurückgehalten werden und langsam den Filter zusetzen – womit die Kraftstoffzufuhr zum Motor verringert oder ganz unterbunden wird.

Übrigens kann, auch wenn die Außentemperatur bei Start des Fahrzeugs wärmer als -22° C ist, das Kraftstoffsystem eines Fahrzeugs über Nacht deutlich tiefer abgekühlt sein. Wurde das Fahrzeug ungünstig positioniert, z. B. an nicht windgeschützten Stellen, kann der Wind den Tank wesentlich weiter herunterkühlen als die Außentemperatur anzeigt.

Generell wird bei Aral und allen anderen Mineralölfirmen an den Tankstellen ab dem 15. November eines Jahres Dieselkraftstoff in sog. Winterqualität angeboten. Dies wird durch die gesetzliche Norm DIN 516278 entsprechend vorgegeben. Aral Diesel ist erfüllt immer mindestens die gesetzlichen Anforderungen, häufig werden die Werte positiv überschritten. Durch einen entsprechenden Vorlauf wird sichergestellt, dass alle Tankstellen termingerecht (in der Regel deutlich früher) umgestellt sind.

Diesel ist im Winter ein ganz besonderer "Saft"
Falls sich im Tank eines Fahrzeugs noch wesentlich mehr als eine Restmenge an Sommer- oder Übergangsdiesel aus der Zeit vor dem 15. November befindet und nun Winterdiesel getankt wird, kann man davon ausgehen, dass der Kraftstoff in der Regel nicht „winterfest“ ist. Die sog. „Kältefiltrierbarkeit“ ist bei einer solchen Mischung deutlich schlechter als die, die für Aral Diesel im Winterzeitraum garantiert wird. Die zugesicherte Kältefiltrierbarkeit bei Diesel in Winterqualität ist -22°C (die gesetzliche Vorgabe ist mindestens bis -20°C). Der Grund hierfür liegt in den ganz besonderen, natürlichen Eigenschaften von Dieselkraftstoff. Im Diesel sind so genannte Paraffine enthalten, die für die gute motorische Eignung dieses Kraftstoffes erforderlich sind. Leider haben sie die unangenehme Eigenschaft bei niedrigen Temperaturen (unterhalb von ca. 0°C) aus dem Kraftstoff auszufallen und bei ca. -7°C als Trübung sichtbar zu werden. Damit diese Paraffinflöckchen in der Kälte nicht den Kraftstofffilter im Fahrzeug verstopfen und ihn damit "stilllegen", werden dem Winterdiesel u. a. spezielle Additive in der Raffinerie zugesetzt, die ihn bis unter -20°C filtrierbar halten. Diese Additive können zwar nicht verhindern, dass die Paraffinkristalle ausfallen - sie halten diese aber so klein, dass sie durch die Poren des Filters passen. Aral sichert seine Qualität ab, denn jede in der Raffinerie produzierte Charge wird vor ihrer Auslieferung u. a. auf die Einhaltung der Grenzwerte für die Kälte-Eigenschaften überprüft.

Diesel im Winter nie selbst etwas beimischen
Früher durfte dem Dieselkraftstoff bis zu 30 % Ottokraftstoff durch den Autofahrer im Fahrzeugtank zugegeben werden, um die Winterqualität des Diesels zu erhöhen. Doch die Motoren funktionieren mittlerweile völlig unterschiedlich: Anders als damals, wo die Reihen-Einspritzpumpen der Dieselmotoren noch über den Motorölkreislauf geschmiert wurden, muss heute in moderneren Motoren der Dieselkraftstoff diese Aufgabe übernehmen. Wird ihm Ottokraftstoff zugefügt (auch schon in kleinen Mengen), so verschlechtern sich seine Schmiereigenschaften und Kraftstoffpumpe und Einspritzventile könnten Schaden nehmen. In den meisten Fällen ist auch die Zumischung von Petroleum nicht mehr erlaubt. Im Zweifel sollte der Kunde seinen Fahrzeug-Hersteller um Auskunft bitten.
Die Zugabe von sog. Fließverbesserern (weitere Additive), die im Handel angeboten werden, ist ebenfalls keine geeignete Lösung. Selbst wenn diese Additive in noch warmen Dieselkraftstoff intensiv eingelöst werden, ist ihre Wirkung zweifelhaft. Die zusätzliche Additivmenge kann zwar im Labortest beim CFPP (Cold Filter Plugging Point) z. T. eine Verbesserung erwirken - meist enthält aber der Kraftstoff dann so viel Additiv, dass sich diese zusammen mit den Paraffinen am Boden des Dieseltanks absetzen und verklumpen. Wird dieser additivreiche „Paraffingatsch“ angesaugt, verstopft er die Filter und ist auch mit Wärme nur sehr schlecht wieder aufzulösen. Wichtig zu wissen ist außerdem, dass die nachträgliche Additivierung von Aral Kraftstoff durch den Kunden den Verlust der Gewährleistung durch Aral nach sich zieht.
Tipps für einen sorgenfreien Winterbetrieb von Dieselfahrzeugen:
•Vor der kalten Jahreszeit Kraftstoffanlage von Wasser befreien und ggf. den Kraftstofffilter austauschen.
•Kunden, die über eine eigene Tankanlage verfügen, sollten sicherstellen, dass die Anlage einwandfreien Kraftstoff abgibt (d. h. frei von ungelöstem Wasser, frei von Verschmutzungen). In einigen Fällen können Mikroorganismen, die sich bei nicht sachkundiger Tankpflege explosionsartig vermehren können, die Ursache für Defekte im Kraftstoffsystem sein.
•Vor dem Winter sollte die Leistungsfähigkeit der Starterbatterie überprüft werden.
•Das Fahrzeug sollte, wenn möglich, in einer Garage geparkt werden. Da die meisten dies jedoch im Freien abstellen, sollten die Kunden darauf achten, nur an einer windgeschützten Stelle zu parken, um den sog. „Windchill“ zu vermeiden. Gerade die zusätzliche Auskühlung durch Wind (ist bis zu 5°C kälter als die eigentliche Außentemperatur) ist oft eine Ursache für morgendliche Startprobleme.
•Sommer- und Winterqualität sollte, um die von Aral zugesicherte Winterfestigkeit zu erreichen, möglichst nicht gemischt werden. Am besten fahren Kunden ihren Fahrzeugtank fast leer und tanken ab Mitte November Winterqualität.
•Aral Diesel übersteigt die gesetzliche Vorgabe der Kältefestigkeit schon um 2°C, denn er ist winterfest bis -22°C. Aral Ultimate Diesel ist (ganzjährig) garantiert kältefest bis -24°C.
Auf Nummer sicher: Aral Ultimate Diesel
Aral Ultimate Diesel wird ganzjährig in herausragender Winterqualität angeboten und erlaubt den Motorbetrieb bei sehr hohen und tiefen – garantiert bis mindestens -24°C - Umgebungstemperaturen. Der Kennwert für die Kraftstoff-Filtrierbarkeit liegt typischerweise noch deutlich niedriger, bis unter -30°C. Dies testete auch der ÖAMTC, der österreichische Automobilclub am 23.01.2006. Aral Ultimate Diesel wurde mit einer Kältebeständigkeit bis zu -33°C als Testsieger ermittelt."

Ist zwar alles eine Aussage vom Hersteller, aber ein Stück weit müssen auch die sich an ihre Versprechungen halten....

MfG Henry



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